Systemische Therapie ist an Beziehungsprozessen der Personen interessiert, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt, und daher auch für Veränderungs- und Lösungsprozesse von Bedeutung sind. Dazu gehören nicht unbedingt nur Familienmitglieder. Auch andere Personen oder Institutionen können von Bedeutung sein (die beteiligten Personen müssen bei einer Systemischen Therapie jedoch nicht unbedingt anwesend sein).
In der Entwicklung von systemischem Denken kam es zur Ausbildung diverser Richtungen, wobei die Haltung von systemischen Therapeuten mehr die eines direktiven Experten (z.B. strategische und strukturelle Familientherapie) bzw. die eines Partners (z.B. konstruktive, narrative und lösungsorientierte Ansätze) sein wird.
In systemischen Therapien werden oft metaphorische Techniken eingesetzt, insbesondere sogenannte Skulpturen. Dabei werden beispielsweise Familienmitglieder von einer Person derart im Raum aufgestellt, so dass die Position und Haltung der Mitglieder ein Bild ihrer familiären Beziehungen ergibt.
Verwendet werden in der systemischen Gesprächsführung sog. „zirkuläre” Fragen sowie weitere Frage- und Interventionstechniken, die gleichermaßen dazu dienen, das Problem und die Sicht darauf zu erkennen und diese zu „verstören" und somit neue Sichtweisen bzw. Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Die Systemische Therapie arbeitet neben Familien auch mit Einzelpersonen, Paaren (Paartherapie) und Organisationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Therapien können die Sitzungen in unregelmäßigen und oft größeren Abständen stattfinden. Dies richtet sich nach dem Bedarf der Klienten.
Im Rahmen der Nutzenbewertung der Systemischen Therapie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss für die Zulassung als weiteres Psychotherapie-Richtlinienverfahren konnte ihr Nutzen und ihre Wirksamkeit ausreichend belegt werden. Dabei wurde ihre Effektivität primär für fünf Störungsbereiche nachgewiesen: